Startseite
Über mich
About me
Segeln / Kaliningrad
Galerie von mir gemalter Bilder
Gallery of my paintings
Kalender
Download calendar
Eigene Kunstbücher
own books of my art
Mein Vater
SY Balemena
Lebens-Erfahrung
Links
Besucherkarte
visitor map
Kontakt
Impressum
Besucher: 103565



 
 

Segeln / Kaliningrad

Mein Boot SY "Balemena" hatte den Liegeplatz bei der Rathjewerft in Kiel-Pries, von wo ich viele Jahre Freizeittörns im Bereich der Ostsee aus unternahm. Hans Jürgen Zimmermann - Inhaber der Firma: "Baltic-Yachtservice Zimmermann Kiel" - hat die heute normale Art, mit großen Segelschiffen mitzusegeln, zu Segelregatten und auch bei eigenen Großsegelregatten oder sonstigen Events als Gruppen oder einzeln für Deutschland über viele Jahre initiiert. Er hatte die Gelegenheit, noch zu DDR Zeiten selber privat an einer Regatta in Greifswald teilzunehmen. Dort waren auch Segler der Marine der Baltischen Flotte der UdSSR aus Kaliningrad. Durch freundschaftliche Kontakte zu diesen Seglern sprach Herr Zimmermann bei einem Besuch in Kaliningrad bei einer Geburtstagsfeier eines Marineoffiziers eine private Einladung für eine Segelyacht mit Crew der russischen Segler zur Kieler Woche 1991 aus. Dies wurde dann auch tatsächlich realisiert mit der Kreuzeryacht "Askold".



Aus dem folgenden Artikel kann man die Begeisterung der Menschen spüren, die zum ersten Mal die Kieler Woche erlebten. Auszug aus der Zeitung der Baltischen Marineflotte „Strasch Baltiki“ vom 26. Juli 1991 mit dem Leitartikel:
„Auf der Kreuzeryacht „ASKOLD“ nach Kiel; Segelsportler der Baltischen Marineflotte haben zum ersten Mal an der internationalen Regatta der Kieler Woche teilgenommen. Über seine Eindrücke erzählt einer der Teilnehmer.“

Die Unserigen – Teilnehmer aus der Kieler Woche.

Wie es schon in unserer Zeitung mitgeteilt worden ist, war die Kreuzyacht „Askold“ des 42. Sportklubs der Baltischen Flotte als Teilnehmer an der Kieler Woche bei den internationalen Regatten anwesend. Zu der Mannschaft gehörten die Segelsportler der Flotte, Kapitän zur See W. Gorschkow und Fregattenkapitän J. Efremow. Heute erzählt einer von ihnen über dieses umfangreiche Segelsportereignis in einem Artikel.


Seit mehr als einhundert Jahren fahren professionelle Segelsportler und Segelsportamateure ihre Schiffe jährlich von allen Orten der Welt zur Kieler Bucht, um an den größten Segelregatten teilzunehmen. Was die Kieler Segelregatten, oder wie man sie nennt, die „Kieler Woche“, bedeuten, kann man an Nachstehendem ermessen: 3500 Segler auf 1600 Segelbooten und 200 Kreuzeryachten nehmen an ihnen teil.

Zu diesem wirklichen Segelereignis sind die größten Segelschiffe der Welt gekommen, einschliesslich der sowjetischen Barken „SEDOW“ und „MIR“. Mit Freundschaftsbesuchen und zur Teilnahme sind zur Kieler Woche Kriegsschiffe aus Großbritannien, USA, Irland, Kanada und Italien gekommen.

Noch am Ende des vorigen Jahres, als die Sportler der Flotte die Einladung über das Gebietssportkomitee vom Geschäftsführer der Firma aus der Bundesrepublik Deutschland, „Baltic-Yachtservice“ Zimmermann oHG, Herrn H. –J. Zimmermann bekommen haben, dachten sie, dass die Teilnahme an der größten Segelregatta der Welt ein unerfüllbarer Traum sei. Es war auch schwer vorstellbar, wie man den Sinn dieser „phantasierenden Idee“ der Flottenführung formulieren und darstellen kann.
Ob man sie versteht?
Man hat sie nicht nur verstanden, sondern konnte die Unterstützung und Hilfe auf jedem Schritt spüren. In kurzer Zeit war die Ausrüstung der Kreuzerrennyacht „ASKOLD“ beendet und die Spezialisten des Kaliningrader Yachtklubs, W. Lupeiko und A. Medwedew hatten für die Fahrt Segel, Takelage und Mastwerk vorbereitet. Große Hilfe bei der Navigations- und Fernmeldeausrüstung wurde von den Hydrographen und Funkern der Baltischen Flotte erteilt.

Endlich kam der Tag, auf den man so lange gewartet hatte. Leinen los! Von Baltijsk bis Gdynja – die ruhigste Strecke der Fahrt. Nach der Wettervorhersage mussten wir eine Windzunahme erwarten. Alles war dafür vorbereitet. Nach dem Cape Rose hat die Ostsee uns mit ziemlich starkem Westwind und harter Welle getroffen.
Es wurde kalt; wir wurden dazu gezwungen, uns Wollunterwäsche und Ölzeug anzuziehen. Es wurden Sturmsegel gesetzt. Die Arbeit begann. Die 200-Seemeilenstrecke bis zum Hafen Saßnitz wurde mit wechselnden Winden zurückgelegt. Die Windstärke betrug bis zu 17 Meter pro Sekunde. Auf See haben wir ständig Sitz und Festigkeit der Mastverbindung und der Takelage der Yacht geprüft. Nach 22 Stunden Fahrt betrug der Navigationsfehler nur 2,4 Seemeilen. Die Steuermannsprüfung war gut abgelegt.

Im Hafen von Saßnitz wurden wir sehr gastfreundlich von den Leuten der sowjetischen Schiffe empfangen. Wir haben technische Hilfe bekommen, Treibstoff, Wasser und Verpflegung.

Am nächsten Morgen begann die letzte Fahrtstrecke über die Meerengen Kadet-Rennen und Fehmarnbelt. Wiederum hat Balticum seinen Charakter bewiesen, mit Regen, Nebel und Wind von 5-7 Beaufort-Stärke. Ich habe unterwegs sehr sorgfältig beobachtet: Leute, Ostsee, Ufer, Kaps. Ich habe festgestellt, dass nach meiner Meinung die Erfahrung aus dem Dienst auf Schiffen, das System der Vorbereitungen zum Kommandanten der Kriegsmarine, große Vorteile hat. Es kommen solche Eigenschaften wie Verantwortung, das Bewusstsein der potentiellen Gefahr, das Können – mögliche Situationen vorherzusehen, die Fähigkeit zu schätzen, die Ergebnisse mit dem gewählten Risikograd vergleichbar sind, zum Tragen.

Am Morgen des siebenten Tages erschien der Leuchtturm von Kiel. Die erste Fahrtetappe war beendet. Wir waren am Ziel.

Der Yachthafen des olympischen Zentrums von Schilksee hat uns mit seinen Mastenwald, der Segel- und Flaggenmenge begrüßt. Innerhalb von nur 40 Minuten haben uns der Geschäftsführer von „Baltic-Yachtservice“, H.-J. Zimmermann und seine Frau Wildtrud mit den Worten „Herzlich Willkommen“ selbst empfangen und zum glücklichen Ankommen gratuliert. Schon später, als wir uns mit Jürgen bekannt gemacht und einander kennen gelernt haben, war ich immer wieder betroffen und entzückt über seinen umgänglichen Charakter, seine unglaubliche Energie und Arbeitsfähigkeit.

22. Juni – Eröffnung der Kieler Woche. Täglich setzte eine grandiose und triumphale See- und Segelparade ein.

Wunderbar, den Atem verschlagend, ein farbiger Anblick aus schnellen und auf den ersten Blick leichten, dennoch aber mächtigen und festen Schöpfungen der Hände und der Gedanken des Menschen!

Hier sind nicht nur die weltbekannten Kreuzer „Corum“ und „Beck“ nach Kiel gekommen, sondern auch Familienyachten mit Kindern. Das Alter des jüngsten Regattateilnehmers war weniger als ein Jahr. Das Segeln beginnt in den Windeln.

Viele Gesprächspartner waren verwundert, dass bei den Offizieren der Baltischen Flotte Segelsport und Yachting nicht besonders populär sind.
Bei der Bundesmarine, den Kriegsmarinen von Großbritannien und vielen anderen Ländern ist die Fähigkeit zu segeln, eine Schaluppe zu führen etc. Teil eines Ausbildungslehrganges des gesamten Vorbereitungsprogramms nicht nur für die Schiffskommandanten, sondern für alle Schiffsoffiziere. Ausserdem ist es eine Voraussetzung zum Beginn des aktiven Marineoffiziersdienstes.

Bei der Regatta sind wir Neulinge, und deswegen sehnen wir uns nach Schrittmacher, beobachten, lernen gierig, fleißig weil die Zeit so knapp ist.

Die in jenen Tagen herrschende Atmosphäre der Segelbrüderschaft, des Treffens, Kennenlernens bleibt uns noch lange im Gedächtnis. Wir waren hier keine Fremden.

Auf einer der Repräsentationen haben wir die Einladung für die Kieler Woche 1992 und zur Teilnahme am 750- jährigen Jubiläum der Stadt Kiel bekommen. Die Mannschaft des Schiffes soll aus Offizieren der Baltischen Flotte bestehen.

Der dabei anwesende Kommandeur der Technischen Marineschule Kiel – Kapitän zur See Schütte hat betont: „Unbedingt in der Uniform der Kriegsmarine der „UdSSR“.
Einen Tag später waren wir die Gäste dieser Technischen Marineschule; Herr Schütte selbst hat uns ganz herzlich begrüßt und wir, die Offiziere der Baltischen Flotte waren auch Gäste in seinem gastfreundlichen Privathaus.

Aber es kommt der Abschiedsabend: das gastfreundliche Kiel will uns kaum entlassen. Kein Wind, Stille, es nieselt.
An der Pier stehen Jürgen, Wiltrud und viele neue Freunde. Wir sind traurig; aber ich bin sicher, wir werden uns wiedertreffen.

Bei der Rückfahrt zeigt das Balticum seinen kapriziösen Charakter; mal wurden wir mit Regen übergossen, mal waren wir in dichtem Nebel.
Frischer Ostwind zwang uns wiederum, kreuzende Kurse bis Gdanskhaf durchzuführen. Und jetzt, vor der Morgendämmerung des 6. Juli, nach 28 Tagen erschien im Horizont das bekannte Licht des Leuchtturms von Baltijsk.
Die Fahrt ist beendet. Insgesamt 296 Stunden, 1005 Meilen – und eine Menge Erlebnisse.

Kapitän zur See – W. Gorschkow, der Älteste des Segeltörns.
 

Bei der privaten Abschiedsfeier nach der Kieler Woche wurde durch Kapitän zur See W. Groschkow als Dank eine Gegeneinladung für eine deutsche Yacht nach Kaliningrad im Namen des Gouverneurs des Gebietes Kaliningrad ausgesprochen. Diese Einladung nahm ich mit meiner SY "Balemena" gerne an, war mir aber des Risikos voll bewusst. Für die Durchfahrt des Bereiches Baltisk, des militärischen Sperrgebietes, war keine offizielle Genehmigung zu erhalten, um durch den Pregelkanal nach Kaliningrad zu kommen. Ich setze mein Vertrauen auf das Wort der russischen Marineoffiziere, die versprachen, sich an entscheidender Stelle dafür einzusetzen.

Den Reisebericht dieses Erlebnisses lesen Sie im Anschluss. (veröffentlicht in Heft Nr. 56 vom April 1992 von "Trans-Ocean" Verein zur Förderung des Hochseesegelns e.V., Cuxhaven):

Erste deutsche Segeljacht nach dem 2. Weltkrieg offiziell in Königsberg/ Kaliningrad.

Wolfram Sieberth, Rostock 9/91
Durch eine Bekanntschaft 1990 in Greifswald mit Königsberger Seglern wurde eine Einladung nach Königsberg möglich. Unser TO Mitglied Wolfram Sieberth stellte seine  "Balemena" zur Verfügung. Er schreibt:

"Balema" ist eine Stahlketch - Multiknickspanter van de Staat 36, ca. 12,5 Tonnen Verdrängung -. Wir erhielten schnell Visum und Genehmigung für Königsberg, jedoch für die absoluten Sperrgebiete wie Baltisk/Pillau, durch die ja der Weg über Wasser führte, konnte keine Genehmigung erteilt werden. Mit diesem Risiko - vollkommen offen, was mit Boot oder uns dort geschehen würde, nur auf Vertrauen der Einladung -,  die allerdings auch durch hohe Marineoffiziere ausgesprochen wurde, wollten wir den Versuch wagen.

Von Kiel segelten wir Sonntag, den 21. Juli 1991, 18 Uhr, ab, um nach Ausklarieren beim Zoll Laboe-Königsberg nonstop nach etwas 400 Seemeilen zu erreichen. Gesegelt wurde in Zweierwachen der Steuerleute, das heißt 15 Stunden Wache, 9 Stunden frei. Während der Fahrt hatten wir die Maschine nur noch zum Laden der Batterien benutzt, allerdings wurde das Anlassen immer schwieriger, bis wir sie vor Baltisk nicht mehr starten konnten. Wie sich später herausstellte, war das Öl nur noch eine milchige Brühe. Mit fast letztem Strom setzen wir Mittwoch abend, 22 Uhr, ca. 12 Meilen vor Baltisk/Pillau über Ukw unsere Anmeldung ab und erreichten die bekannten russischen Offiziere der Baltischen Flotte, die es sofort arrangierten, dass uns die Motoryacht "Azimut" an der Ansteuerungstonne erwartete und in den Kriegshafen Baltisk einschleppte. Hier wurden wir von vielen unserer Bekannten zur Einkladierung mit Hallo und Herzlichkeit begrüßt, und der erste Krimsekt und Wodga mit "Tschüt, Tschüt" Prost flossen. Eine russische Radioreporterin hatte über sechs Stunden ausgeharrt, um direkt ein Interview zu machen und nahm die ganze Szene live auf. Danach wurden wir durch den Kriegshafen Baltisk und durch den Kanal in den Gebietsyachtclub Königsberg geschleppt - ca. 24 Meilen, wo wir Gäste des Leiters Igor Bagrow, Fregattenkapitän a. D., waren.

Zur Erinnerung an diesen bedeutungsvollen Tag, 25. Juli 1991, haben wir die deutsche Flagge, mit der wir diese Strecke zurückgelegt hatten, dem Yachtclub übergeben, wo sie dann feierlich gehißt wurde. Der Yachtclub gibt die Möglichkeit , mit Heckanker an der Pier festzumachen. Wassertiefe etwas 2,50m, wobei eine Rinne vom tiefsten Wasser zum Yachtclub auf 3,50m ausgebaggert werden soll. Ausserdem soll der Yachtclub nach westlichen Standard renoviert werden. Es wurde ein volles Programm mit Fernsehinterview, Wirtschaftsgesprächen und Abendveranstaltungen, darunter auch Ballettabende absolviert, wobei wir die übergroße Gastfreundschaft hervorheben müssen, die wir überall erlebten, trotz wirtschaftlicher Probleme. Wir müssen bedenken, dass ein monatlicher Durchschnittsverdienst nach unserer Umrechnung bei ca. DM 20,- (zwanzig) liegt, und dass diesbezüglich z.B. Fleisch ein Vermögen kostet, dass man sich nicht leisten kann. Die Region Königsberg ist Freihandelszone, und man wünscht Investitionen aus dem Westen, die über Beteiligungen, aber auch direkt bis 100% möglich sind. In der Stadt Königsberg sind nur wenige Gebäude erhalten, die vor dem Kriege gebaut wurden, so z.B. die Börse - die vielleicht einmal ihre Funktion wiedererhält - der Bahnhof, die Oper, die alten Festungsanlagen aus dem letzten Jahrhundert teilweise. Ansonsten wurde die Stadt in einfachster Betonplattenbauweise wiedererrichtet, die nach einigen Jahren sehr marode wirkt. Einkaufsmöglichkeiten bestehen hauptsächlich auf dem Markt. Im Gebiet sind mehrere alte Häuser erhalten, die jedoch renovierungsbedürftig sind. Der Badeort Rauschen (Swetlogorsk) könnte wegen seiner schönen Lage heraus wieder an Bedeutung zunehmen.


In der Nähe ist ein Industriehafen (Pionirsk) in den Yachten einlaufen dürfen. Unter anderem durften wir als Ehrengäste an der Flottenparade in Baltisk teilnehmen und hatten als erste Ausländer dort Gelegenheit, Kampschiffe zu besichtigen. Es ist die herzliche Offenheit, die uns sehr berührte. Die Rückreise - ganze Zeit gegen Westwind - wurde Sonntag, den 4. August, um 13 Uhr angetreten, ohne Möglichkeit, die Maschine einzusetzen, die von Russland aus reklamiert wurde. In der Kreuz erreichten wir Kiel am Freitag, dem 9. August, um 23.57 Uhr wieder nonstop.

Aufgrund der freundschaftlichen Kontakte durch den Segelsport entstanden Beziehungskontakte auf höchsten Ebenen, die dann auch zu Partnerstädtevereinbarungen mit der Stadt Kiel führten, zur Einladung von Kampfschiffen der Balitischen Flotte zur Kieler Woche, Hilfsgüterlieferungen und nicht zuletzt zu Kontakten zur EG nach Brüssel.
 



                                       

weitere Bilder:
Juli 1991


alte Börse                                                                             Siegesplatz/ Hansaplatz

Walter von der Vogelweide                                               Roßgärtnertor



Dom aus Königsberg/Kaliningrad 1991                                         Hauptbahnhof
 

Eindrücke meiner 6. Russlandreise
Juli 2005
Hier Kaliningrad


Kaliningrad/Königsberg ist auf dem Wege, eine moderne Stadt zu werden; ihr heutiges Bild ist geprägt durch Einkaufszentren im westlichen Stil. Der Siegesplatz/Hansaplatz wurde vorteilhaft neu gestaltet mit Tiefgarage, Wassersfontänen, Beleuchtungslaternen und neuer orthodoxer Kirche. Auch fällt auf, daß viele Straßen der Innenstadt nicht mehr die tiefen Löcher haben. Es sind moderne Tankstellen gebaut worden, und viele Hotels wurden renoviert. Auch hat ein Umdenken bezüglich historischer Gebäude stattgefunden. Früher wollte man eher die Vergangenheit auslöschen, nun endlich bezieht man diese in die Stadtsanierung mit ein und bemüht sich um Renovierung der noch vorhandenen Substanz. So ist die Renovierung des Königstores (siehe Bild)abgeschlossen und beherbergt heute ein Museum über die Entwicklung der Stadt. Die Renovierung des Domes ist mittlerweile auch abgeschlossen. Er wird als Konzertsaal oder für Feierlichkeiten genutzt. Bei der alten Börse hat man mit Renovierungsarbeiten begonnen. Sie soll äußerlich wieder in den ehemaligen Zustand versetzt werden. Wo das alte Fischerdorf war, soll eine bürgerfreundliche Anlage entstehen. Eine moderne Fußgängerbrücke über den Pregel wurde gebaut, ein neues Haus im alten Stil daneben ist bereits fertig. Zu den 750-Jahr-Feierlichkeiten wurden der Stadt von vielen Geschenke gemacht, unter anderen stifteten norddeutsche Städte einen sehr schönen Kinderspielplatz. Auch gibt es Pläne, die markanten Teile des alten Schlosses neu aufzubauen - sie sollen in eine Anlage von modernen Geschäfts- und Wohnhäusern eingebettet werden. Es bleibt abzuwarten, ob man die Finanzierung schafft. Die große Betonruine auf dem Platz, wo einmal das Schloss stand , die jahrzehntelang ein fürchterliches Bild bot, wird nun endlich zur Nutzung fertiggestellt und hat auf der nördlichen Seite nun Fenster und Farbe. Russische Bürger können nun Land kaufen (auch zum Bauen) und es bleibt zu hoffen, daß dadurch die Häuser auch von außen mit Grundstück ein besseres Bild bieten werden. Durch die Privatisierung vieler Wohnungen zu Eigentum hat eine durchaus erfreuliche Entwicklung dahingehend eingesetzt, das eigene Zuhause zu renovieren, was freilich im Moment noch an der Wohnungstüre aufhört. Aber viele Wohnungen innen wurden sehr schön renoviert und stehen den Wohnungen im Westen in nichts nach. Angespornt durch die Besuche im Westen muß man sagen, da viele Kaliningrader Bürger die Kontakte zu Besuchen nutzen. Es gibt auch Überlegungen die Visapflicht der EU Bürger für das Gebiet Kaliningrad aufzuheben - aber dies bleibt abzuwarten.

Auf der anderen Seite sind auch negative Dinge zu nennen wie viele Diebstahlsdelikte. Einem meiner Bekannten sind schon dreimal die Außenspiegel an seinem Auto beim Parken abmontiert worden. Auch muß ich leider sagen, daß der einzige "Fortschritt" bei dem Kaliningrader Yachtclub seit 1991 ( als ich mit SY"Balemena"als erste Deutsche Yacht nach dem Kriege in Kaliningrad war) nur ein sehr unschönes und volles Plastiktoillettenhäuschen ist. Insgesamt macht der Yachtclub eher einen fortschreitend zerfallenen Eindruck und ist kaum zu empfehlen. Igor Bagroff ist nicht mehr Direktor dieses Yachtclubs. Es gibt aber Bestrebungen, an zwei anderen Stellen für westliche Yachten Anlegemöglichkeiten zu schaffen. Ich werde hierüber zu gegebener Zeit berichten.

Alles in allem läßt sich feststellen, daß die Gesamtentwicklung als erfreulich zu bezeichnen ist.
 



 
Dom                                                                                                                    Dom Innenansicht




 
Alte Börse                                                                                                         Administrations-Geschäftshaus




     
Die Umbenennung der Universität in : "Universität Emmanuel Kant" hat anläßlich der 750-Jahr-Feier stattgefunden mit Status "Russische Universität"

 

Alle Rechte vorbehalten. Ausgewiesene Marken gehören ihren jeweiligen Eigentümern.
Mit der Benutzung dieser Website erkennen Sie die das Nutzungsrecht an.
Wolfram Sieberth übernimmt keine Haftung für den Inhalt verlinkter externer Internetseiten. Impressum

Stats